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Beim Denkfest am 27. September in Bensheim steht die "Kulturvision Rhein-Neckar" im Mittelpunkt. Alexandra Theobalt und Thomas Kraus vom Kulturbüro der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH geben erste Einblicke in die langfristige Strategie für die regionale Kulturlandschaft.

Auch 2014 wird Akteuren aus Kommunen, Kulturinstitutionen und Wirtschaft der Region Rhein-Neckar eine zentrale Plattform für den regionalen Dialog in Sachen Kultur geboten. Schwerpunkt des Denkfests am 27. September im Alten Kurfürstlichen Gymnasium in Bensheim ist die "Kulturvision Rhein-Neckar".

Gemeint ist damit eine langfristige Strategie für die regionale Kulturlandschaft, die das Kulturbüro der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH seit Ende 2013 mit mehreren Kulturamtsleitern und -referenten gemeinsam erarbeitet.

Kooperation zum Wohl der Region

Im Rahmen eines interaktiven Parcours sollen die Inhalte der Kulturvision auf dem Denkfest kommuniziert und diskutiert werden. Es geht zum Beispiel um Stärken und Schwächen der Kulturregion Rhein-Neckar, um künftige Schwerpunkte in der Kulturlandschaft oder um die Frage, wo Akteure noch besser kooperieren können, um die Region voranzubringen.

"Wir haben vor, die neue Kulturvision auch in verschiedenen, nach Kunstsparten aufgeteilten Räumen zu diskutieren, damit den Besuchern mehrere Möglichkeiten geboten werden, ihre Anregungen einzubringen", sagt Thomas Kraus, der Leiter des Kulturbüros.

Einzigartige Festivallandschaft

Seiner Meinung nach verfügt die Kulturregion Rhein-Neckar über viele Besonderheiten. Eine davon sei das unheimlich große, aber doch verschieden aufgestellte kulturelle Angebot. Abzulesen sei das zum Beispiel im Festivalbereich: "In Deutschland gibt es anderswo kaum so eine Bandbreite mit so hochkarätigen Festivals, die in dieser Art zusammenarbeiten und ein besonderes Interesse etablieren, weil sie verschiedene Sparten integrieren" Auch dass viele verschiedene kulturelle Institutionen innerhalb kürzester Zeit erreichbar seien und die Region mit kulturellen Trägern sehr gut aufgestellt sei, gehört für Kraus zu den Vorzügen.

"Wir stehen momentan vor größeren gesellschaftlichen Veränderungen wie beispielsweise dem demografischen Wandel und der Digitalisierung, die individuelle Ansprüche beeinflussen und darüber hinaus natürlich auch den Kulturbereich betreffen", sagt Alexandra Theobalt. Sie sieht in der Kulturvision eine Möglichkeit, dass die Kommunen und Kreise gemeinsam auf diese Einflüsse reagieren.

Engere Zusammenarbeit notwendig

Um als Kulturregion auftreten zu können, sollen die Kommunen und Kreise sich aufeinander abstimmen und koordinieren. Und genau darauf zielt die Kulturvision laut Theobalt zum einen auch ab: darauf, in die Region "hineinzugehen, um noch stärker zusammenarbeiten zu können". Sich also kennenzulernen, auf Projekte zu einigen und diese dann auch umzusetzen.

Eine wichtige Basis, um auch ein weiteres Ziel der Kulturvision erreichen zu können: die Außenwirkung. "Wir stellen uns die Frage, wie man das vorhandene, vielfältige Angebot noch besser nach außen kommunizieren kann – weil es oftmals noch nicht so wahrgenommen wird", sagt Theobalt.

Großes Potential, ausbaufähige Strukturen

Zwar hat die Region Rhein-Neckar nach Kraus‘ und Theobalts Auffassung schon vieles zu bieten. Anzupacken gibt es trotzdem noch genug. Kraus zum Beispiel sieht noch großes Ausbaupotenzial in der freien Szene der Künstlerinnen und Künstler der Region. Außerdem sei er zwar froh über die gute Unterstützung regionaler Medien, sehe aber ein Problem darin, dass in der Region kein zentraler Medienstandort vorhanden sei. Als dritten Punkt reizt es ihn, Schnittstellen zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen herzustellen und auch zu intensivieren – zwischen Kunst, Kultur auf der einen Seite und Wirtschaft, Wissenschaft und zentralen gesellschaftlichen Bereichen auf der anderen.

Weil die Kulturregion Rhein-Neckar eben eine große Region mit unglaublich vielen Kommunen sei, gehe es nun vorsätzlich darum, Fragen auch an sich selbst zu adressieren: Was ist die Aufgabe einer Metropolregion? Was sind die Ziele? Und wie will man nach außen hin als Kulturregion wirken? Kraus ist sich sicher, dass es als Reaktion auf das erste Papier auf dem Denkfest in Bensheim Anregungen und Impulse geben wird, die in die Weiterentwicklung der Kulturvision miteinfließen können.

Dieser Artikel wurde unterstützt durch das Kulturbüro der Metropolregion Rhein-Neckar. Interessierte können sich für das Denkfest auf der Seite der MRN anmelden.

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