Pulled Apart By Horses

Pulled Apart By Horses

Es gibt Tage, da fühlt man, dass manche Künstler und Bands keine Lust auf den ihren jeweiligen Auftritt haben. Und es gibt Tage, da spürt man das genaue Gegenteil. Ein Beispiel dafür war das Berliner Konzert von Future Of The Left und Pulled Apart By Horses.

{image}Dort zeigten beide Bands, was es bedeutet, mit Engagement auf die Bühne zu kommen und pure Leidenschaft für die eigene Musik zu zeigen. Zunächst stürmte die aus Leeds stammende Band Pulled Apart By Horses die Bühne, rief einige "Hello"- und "How are you?"-Rufe in die Runde und verlegte das Geschehen auf der Bühne samt Mikrofon kurzerhand in den Zuschauersaal. Dort stolpert der Sänger mit seiner Gitarre entweder wild und ekstatisch durch den Raum, versucht die Zuschauer zum gemeinsamen Tanz zu animieren, oder singt mitten in der Menge mit Nachdruck ins Mikrofon. Das ist purer Rock’n’Roll und nicht ohne Grund bezeichnete der Sänger den Abend später glückselig als einen "lucky trip"

{image}In nichts nach stand ihnen die walisische Band Future Of The Left. Auch sie zeigte eine mächtige Portion Energie, Leidenschaft und Power. Das übertrug sich jetzt ganz besonders auf die Zuschauer, die ein großes Moshpit bildeten, sich wie wild umher schubsten oder auf und ab sprangen und der Band zu Songs wie dem vorantreibendem, aggressiven Arming Eritrea oder Balladen wie The Hope That House Built zujubelten. Der Höhepunkt war erreicht, als sich der Bassist Kelson Mathias mitsamt seiner Gitarre schließlich von den Zuschauen bis zur Bar tragen ließ, dabei mit den von der Decke hängenden Diskokugeln spielte und es schließlich auch wieder schaffte, den Rückweg zur Bühne anzutreten, wo er sich während der letzten Takte des Konzerts noch einmal mit ein paar Liegestützen die Zeit vertrieb, bevor Future Of The Left die Bühne völlig durchnässt und durchgeschwitzt verließ.

Es war ein Konzert, das zeigte, worauf es bei Live-Performances ankommt: Auf Leidenschaft, Engagement und die Nähe zum Publikum.