Mike Doughty

Mike Doughty

Mike Doughty hat in seinem Musikerleben schon viel geschafft. Zunächst mit seiner Erstband Soul Coughing, und dann als Solokünstler. Doch den Weg über den großen Teich hat er erst jetzt gefunden. Im Bang Bang Club musste man feststellen: Leider erst jetzt!

{image}Denn hier strotzt der aus New York stammende, amerikanische Songwriter Mike Doughty nur so vor guter Laune, Humor und Redseligkeit. So bezeichnet er das Publikum als "so süß" und "sexy", macht Witze über seinen Bekanntheitsgrad in Deutschland, wenn er vor manchen Songs, die von den Fans beklatscht werden, belustigt kommentiert: "Yeah, fünf (ganze) Leute kennen diesen Song". Oder wenn er über einen Schnauzbart philosophiert, den er angeblich auf den "kostenlosen Aufklebern" trägt, die er zusammen mit seinen CDs später verkaufen will.

All seine humorvollen, belustigten und teilweise ironischen Kommentare versucht Mike Doughty dabei auf Deutsch anzusagen, da sein Englisch nicht so gut sei. Das gelingt ihm relativ gut, auch wenn aus der Absicht, nach dem Konzert CDs verkaufen zu wollen, ein "verkaufen haben" wird. Sympathisierendes Lachen über so viel Charisma ist da aus dem Publikum garantiert, und dies hilft ihm dann schließlich auch gerne weiter, als er nach deutschen Ausdrücken für Wörter wie "science" oder "moustache" sucht.

{image}Musikalisch präsentiert Mike Doughty zusammen mit seinem Duo-Partner und Cellisten dabei, passend zu dem vor kurzem veröffentlichten Best-Of-Album Introduction, einen bunten Mix aus seinem umfangreichen Gesamtwerk von drei Soul-Coughing-Longplayern und vier Soloalben. Sie spielen an diesem Abend nicht nur die von seinen Soloalben bekannten Stücke I Just Want The Girl In The Blue Dress To Keep On Dancing, den auch in den Radios auf den Plattentellern liegenden Song 27 Jennifers oder den aus der Serie Grey’s Anatomy stammenden Song I Hear The Bells, sondern auch ältere Songs aus seiner Zeit bei Soul Coughing finden sich im Set des zweiköpfigen Duos wieder.

Als das Konzert nach neunzig Minuten zu Ende geht, fragt man sich: Warum hat man diesen sympathischen und charismatischen Songwriter namens Mike Doughty eigentlich nicht schon früher entdeckt? Denn man bekam von Mike Doughty an diesem Tag in der gewohnt gemütlich-entspannten Wohnzimmer-Atmosphäre des Bang Bang Club nicht nur wunderbar, locker-leicht klingende Songwriter-Indie-Popsongs zu hören, sondern darüberhinaus auch noch ein umfangreiches und humorvolles Entertainment-Programm geboten. Wer also die Chance hat, ihm und Andrew "Scrap" Livingston auf der noch bis Ende März laufenden Deutschland-Tournee einen Besuch abzustatten, sollte diese ergreifen. Es lohnt sich!