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DJ Luna-C © Andrew J Attah 2005//New School Entertainment

Mit der Gründung des legendären "Knite Force"-Plattenlabels 1992 und seinen stilprägenden Veröffentlichungen im Happy- und Hardcore-Breakbeat, hat Luna-C maßgeblichen Einfluss auf das derivative Drum’n’Bass-Genre ausgeübt. Von England bis nach Japan hat das rare "Knite Force"-Vinyl längst Kultstatus und wird bei Internetauktionshäusern auf bis zu dreistellige Beträge hochgehandelt. Mittlerweile lebt der Brite mit dem wertvollen Plattenkoffer in den USA, doch es gelang der Mannheimer Irie Bizness Crew, ihn für eines seiner seltenen Live-Sets zu buchen.

{image}Für den lokalen Support im Rude7 sorgte die Irie Bizness Crew selbst und ließ die Deejays Flip und Double M zu anfangs die Nadeln in die Rillen legen. Als kleines Gimmick am Rande wurden die – aus allen Himmelsrichtungen angereisten – Oldskool-Jungalists dazu mit der Zeichentrickfilmübertragung des Dschungelbuchs verköstigt. Gegen halb Zwei übernahm dann der kahlrasierte Luna-C die Decks, um die Mannheimer Massive mit einem zweistündigen Set bis zur Ekstase zu animieren. Die Frage, ob Luna den musikalischen Schwerpunkt auf seine neuesten Produktionen – die eher härteren Kalibers sind – oder auf die klassischen Happy Breakz legt, beantwortete der Jungalistic Man relativ schnell mit einer erlesenen Plattenwahl aus den frühen Neunzigern. Die schnellrasselnden Drumparts steuerte sogar der eigens für die Show engagierte Live-Drummer Drumstick von den Iries bei.

Hold Your Hands To Heaven und Aphrodite’s Ready or Not-Tune in der Drum’n’Bass-Version, bildeten den schweißtreibenden Auftakt des Auftritts. Hände-in-die-Luft war fortan ohnehin Programm. Natürlich durfte auch die ehrwürdige Piano Progression in Lunas Set nicht fehlen. In nahtlosen Übergängen schloss sich ein Klassiker an den Nächsten an und der Zeitreise zu den ersten Jungle-Partys in den Neunzigern stand nichts mehr im Wege. Sogar vor Manu Chao und Nirvana machte Luna nicht halt und ließ die Snare kompromisslos über die adaptierten Vocals rollen.

{image}Klirrende Drumsamples, schnelle Pianoparts und eine gepitchte Frauenstimme sind das ultimative Knite Force Rezept, bei dem kein Tanzbein mehr stillstehen bleibt. 6 Days von Jimmy J & Cru-L-T und Perfect Dreams von DJ Force & The Evolution, markierten schließlich das Highlight der überragenden Auswahl des Ex-Freunds der Oldskool-First-Lady DJane Simone.

Doch vorbei war die Oldskool-Party noch lange nicht, denn mit dem bewährten Gespann Shar-Pei & Systec standen gegen kurz nach Drei schon die Nächsten Deejays in den Startlöchern. Mit ihren eindrucksvollen Breakbeat-Sets können sich die Beiden problemlos mit den englischen Top-Acts messen. Als Inhaber des Labels Dragon Technicals Records sorgen Shar-Pei & Systec exklusiv für die mittlerweile seltenen Produktionen nach klassischem Muster. Letzter in der Bedienungsreihe der 1210er war P.o.D, der zum Ausklang noch ein letztes Set servierte.

Am Ende bleibt eine fast durchweg positive Oldskool-Party zu resümieren, die von der super Stimmung und dem hervorragenden Line-Up getragen wurde. Einzig die dilettantisch waltenden Türsteher des Rude7 erwiesen sich einmal mehr als Partybremse, indem sie unter anderem anstandslos WC-Türen aufbrachen und andere fragliche Aktionen durchführten.

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p.o.d