"Was wir erzählen ist wirklich so geschehen", sagt Sänger Filou. Abby könnt ihr bei ZEHN am 3.12.2011 in der Alten Feuerwache in Mannheim live erleben.

"Was wir erzählen ist wirklich so geschehen", sagt Sänger Filou. Abby könnt ihr bei ZEHN am 3.12.2011 in der Alten Feuerwache in Mannheim live erleben. © searchingforabby.com

Am Samstag, den 3. Dezember 2011 lädt regioactive.de zur Feier des 10-jährigen Jubiläums unseres Online-Portals in die Alte Feuerwache in Mannheim. Wir werden's richtig krachen lassen und uns gemeinsam mit euch auf die nächste Dekade einstimmen. Einer der starken Live-Acts des Festivals ist die Band Abby. Wir trafen Frontmann Filou zum Interview und sprachen mit ihm über seine Titelheldin, das Recording in London und die Mannheimer Wurzeln der Band.

{image}regioactive.de: Wer ist denn eigentlich Abby?
Filou: Das ist eine schöne Frage. Letztendlich ist es eine sehr gute Freundin, deren Identität ich nie preisgeben werde. Abby berichtet über ihre Freunde, die wiederum unsere Freunde sind. Sie erzählt über ihre Jugend zwischen 16 und 28.
Abby spricht durch die Band?
Genau. Sie berichtet über sich selbst, sie erzählt Begebenheiten, gibt Inneres preis, geht aber auch auf Dinge ein, die um sie herum passieren. Es ist ein kunterbunter Mix. Im Grunde ist Abby die Protagonistin einer Serie, in der auch andere Charaktere vorkommen, die allesamt auf diesem Freundeskreis basieren. Ich sehe die einzelnen Titel als Episoden, die jeweils nur Bruchteile der Geschehnisse offenbaren. Das Album, das bald erscheint, ist die erste Staffel, die EP war der Pilotfilm. Die Songs hängen nicht offensichtlich inhaltlich zusammen, sondern sind indirekt verbunden. Aber wenn wir aber hoffentlich beim vierten Album angekommen sind, dann werden sich die Lücken immer weiter ausfüllen und das Ganze wird sich wie ein Mosaik immer weiter zusammensetzen. Auf diese Weise ist auch searchingforabby.com entstanden.

{image}Die Geschichte von Abby ist ein Mysterium. Man kann sie wie ein Puzzle zusammensetzen. 

Filou: Genau. Wenn man uns lange genug verfolgt, dann werden sich einige Geheimnisse mit der Zeit lüften… vielleicht auch wer Abby ist.

Das erklärt auch die Vielfalt der Stimmungen auf den Liedern des neuen Albums.

Auf jeden Fall. Aber wir machen auch Musik und stellen fest, dass die Musik zu einem speziellen Charakter der Geschichte passt. Dadurch arbeiten wir im filmischen Sinn.

Ihr habt also wirklich ein Skript?

Es gibt ein Skript. Ich schreibe die ganzen Texte, das ganze Konzept stammt aus meinen Fingern und ich habe auch das Skript geschrieben. Alle Dinge, die wir erzählen, sind wirklich so geschehen. Die anderen Charaktere sind genauso echt wie Abby. Es handelt sich im Grunde um eine Art Jugendfilm.

{image}Wie kam es dazu, dass ihr euer Album in London aufgenommen habt?

Wir waren im Januar in Cannes auf einer Musikmesse. Dass wir dort auftreten durften, haben wir Udo Dahmen zu verdanken, der sich für uns eingesetzt hat. Wir haben dort zwei Konzerte gespielt und anschließend kam ein amerikanischer Manager zu uns, Michael Dixon, der beispielsweise auch Ron Sexsmith betreut. Unser Auftritt hat ihm sehr gefallen und er hat uns nach London in die Kensaltown Studios eingeladen. In London hat er uns mit Andreas Olsson zusammengebracht, ein schwedischer Produzent, mit dem wir mehrere Songs live im Studio eingespielt haben. Die Zusammenarbeit hat hervorragend funktioniert und daraufhin haben wir das ganze Album in London im Verlauf von sieben Wochen eingespielt und eine längere Zusammenarbeit mit Michael Dixon vereinbart.

 

 

{image}Die Popakademie hat euch also etwas gebracht.

Auf jeden Fall, auch wenn wir den Auftritt in Cannes Udo Dahmen persönlich zu verdanken haben, kennengelernt haben wir ihn durch das Studium an der Popakademie. Das Studium hat mir nicht unheimlich viel musikalischen Input gegeben, da ich ja erst mit 23 angefangen habe und zuvor viele Jahre klassischen Gesangsunterricht hatte, wodurch meine musikalische Prägung und Bildung eigentlich schon abgeschlossen war. Das Schöne war, dort einen Freundeskreis zu gewinnen, eine Plattform geboten zu bekommen, Gleichgesinnte geballt zu treffen. Das ist für mich persönlich die größte Leistung der Popakademie: Mit gleichaltrigen Business-Interessierten und Musiknerds zusammenzukommen – und das passiert außerhalb des eigentlichen Unterrichts. Das weiß Udo Dahmen aber und fördert es auch, damit eben im Idealfall Bands wie Get Well Soon oder Wallis Bird entstehen und den Namen der Popakademie glaubwürdig nach Außen tragen.

{image}Die Angebote für junge Bands in Mannheim sind ja relativ überschaubar.

Sie sind viel zu überschaubar, wenn man wie Mannheim mit dem Anspruch auftritt, eine Musikstadt zu sein. Darüber habe ich mich geärgert, seit ich 14 war. Es gibt eigentlich nur einen Club in einer für Newcomer relevanten Größe und der ist nicht in Mannheim: das Café Central in Weinheim. Man müsste aber drei oder vier Clubs in dieser Größenordnung in Mannheim haben, die sowohl technisch als auch in Hinblick auf die Location schön sind. Kleine Liveclubs, wo man als Newcomer spielen kann, existieren fast nicht. Es gibt genug Bands und Musiker, die danach schreien, live aufzutreten, es gibt nur viel zu wenige Optionen. Es gibt Räumlichkeiten, aber sie werden nicht genutzt.

Vielen Dank für das Gespräch!

 

⇒ Abby live bei ZEHN am 3.12. in Mannheim: Alle Infos zum großen regioactive.de-Jubiläumsfestival ZEHN und Tickets gibt's unter regioactive.de/zehn!

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