Manipulation?

Neil Young äußert sich differenziert zum Putschversuch in Washington

12.01.2021, von Annika Hörl

Neu-US-Bürger Neil Young verurteilt Hass und Gewalt beim Sturm auf das Kapitol in Washington D.C., erklärt aber auch, er verspüre Mitgefühl für die von Donald Trump manipulierten Massen.

Neil Young äußert sich auf seiner Homepage zur gewaltsamen Stürmung des Kapitols in Washington, DC vergangene Woche. Zwar verurteilt er den rechten Angriff und die Lügen, die diesen verursacht haben, ruft jedoch gleichzeitig zu Mitgefühl mit den Tätern und zur Einheit auf.  

Young empfand sowohl Traurigkeit als auch Empathie, als er mit den erschreckenden Bildern aus Washington konfrontiert wurde. "Der Ärger gegen die Demokratische Partei unter den Aufständischen im Kapitol war zügellos. Wir brauchen diesen Hass nicht. Wir brauchen Diskussionen und Lösungen. Respekt für die Überzeugungen unserer Gegenüber", appelliert er.

Doppelmoral der Polizei

Anschließend kritisiert er die Doppelmoral der Polizei, die ganz klar erkennbar ist, wenn man deren Reaktionen auf die "Black-Lives-Matter"-Bewegung mit denen auf den rechten Angriff vergleicht. "Es gibt keinen Platz hier für White Supremacy", fügt er hinzu. "Hass wird niemals die Freiheit finden".

Für ihn war es ein großer Schock zu sehen, dass die Konföderierten-Flagge innerhalb des Kapitols stolz geschwenkt wurde, während gleichzeitig überall Zerstörung und Respektlosigkeit zu sehen waren. Aber am meisten würden ihm die Leute leid tun. 

Trump als Anstifter der Tat 

Denn handelten die Kapitol-Stürmer in Youngs Augen nicht aus dem Nichts heraus, sondern seien von Donald Trump manipuliert worden.

"In den sozialen Medien werden Themen zu psychologischen Waffen umgewandelt und dazu benutzt, Hass zur Unterstützung der einen oder anderen Seite entstehen zu lassen. Das ist Donald J. Trumps Vermächtnis." 

Social Media verstärke "Lügen und Unwahrheiten" und bringe die Menschen gegeneinander auf. Er schließt: "Wir sind keine Feinde. Wir müssen einen Weg nach Hause finden" (We are not enemies. We must find a way home).

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