Literarischer Kammermusikabend „Den Nazis eine schallende Ohrfeige versetzen!“

Literarischer Kammermusikabend „Den Nazis eine schallende Ohrfeige versetzen!“

Samstag, 29. Juni 2024, 19:30 Uhr
Kultur: Haus Dacheröden
Anger 37, 99084 Erfurt

Der literarische Kammermusikabend mit dem Titel „Den Nazis eine schallende Ohrfeige versetzen!“ ist Höhepunkt und Abschluss der Veranstaltungsreihe „Bücher aus dem Feuer“, die an die Bücherverbrennung am 29. Juni 1933 in Erfurt an der Cyriaksburg erinnert.
Der Titel „Den Nazis eine schallende Ohrfeige versetzen!“ ist ein Zitat des Pazifisten Konrad Reisner, und das Programm ist jenen mutigen Künstler:innen gewidmet, die sich bis zuletzt hartnäckig gegen den faschistischen Terror behaupteten. Der bekannte Schauspieler Roman Knižka liest unter anderem Texte von Bertolt Brecht, Erich Kästner, Paul Celan und Mascha Kaléko. Das Bläserquintett OPUS 45 spielt Musik von Komponist:innen, die zu Opfern der NS-Diktatur und des Holocaust wurden, u.a. Alexander Zemlinsky, Pavel Haas, Erwin Lendvai, Robert Kahn und Luise Greger.


Roman Knižka, 1970 in Bautzen geboren, spielte nach seinem Studium an der Bochumer Schauspielschule zunächst am dortigen Schauspielhaus und begann dann, sich einen Namen in TV-Dramen, Liebesfilmen, „Tatort“-Folgen und diversen Kinoproduktionen zu machen. Daneben spricht er regelmäßig Hörbücher ein und ist mit großem Erfolg auf der Bühne aktiv.
Das Bläserensemble OPUS 45 gründete sich im Rahmen eines Berliner Orchesterprojektes: Damals stand Johannes Brahms’ „Ein deutsches Requiem“ (opus 45) auf dem Programm und ist seither namensgebend. Gemeinsam mit Roman Knižka geht das Quintett aber auch neue, disziplinübergreifende Wege. So entstanden literarische Kammermusikabende wie "Den Nazis eine schallende Ohrfeige versetzen!", die in der deutschsprachigen Konzertlandschaft einmalig sind, oder eine szenische Lesung zu Geschichte und Gegenwart rechter Gewalt in Deutschland.

Das Musik- und Rezitationsprogramm "Den Nazis eine schallende Ohrfeige versetzen!" liegt auch als Filmaufzeichnung vor, und unter opus45-derfilm.de finden sich zahlreiche Materialien und Audiodateien zu diesem Projekt.
Die Reihe "Bücher aus dem Feuer" findet 2024 zum vierten Mal in Folge statt. Sie wurde von den "Omas gegen Rechts" initiiert und wird getragen von einem losen Bündnis städtischer, kultureller und gemeinnütziger Einrichtungen und Initiativen. Dazu gehören neben den "Omas gegen Rechts" u.a. die Stadt- und Regionalbibliothek Erfurt, das Ev. Ratsgymnasium, der Erinnerungsort "Topf & Söhne", die Schotte, die Band "The String Company" und der Verein Erfurter Herbstlese.
Mit dieser Reihe soll an die Bücherverbrennung im Juni 1933 in Erfurt erinnert, gleichzeitig aber auch in vielfältiger Weise der Bogen zur Gegenwart geschlagen werden. Es geht bei allen Veranstaltungen immer auch um ein Plädoyer für Zivilcourage, Toleranz und Demokratie. In Zeiten, in denen mehr und mehr Menschen weltweit autokratischen, rechtsnationalen oder gar faschistischen Bewegungen und Parteien zuneigen und ihre Stimmen geben, völkisches Denken sowie Rassismus, Antisemitismus und die Stigmatisierung Andersdenkender voranschreiten und der demokratische Rechtsstaat gefährdet ist, ist es umso wichtiger, sich aktiv für die Demokratie einzusetzen und zu diesem Engagement zu ermuntern.

Gefördert von Landespräventionsrat Thüringen, Axel Springer Stiftung, Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e.V. und Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen e.V.
In Kooperation mit der Kaufmänner Gesellschaft e.V.
Datum: Samstag, 29. Juni 2024

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